Einbinden von MTP Geräten in das Dateisystem mit mtpfs

Vor kurzem habe ich ein Tutorial geschrieben, wie man dem Samsung YP-T10 UMS beibringt. Dies bewirkt, dass das eigentlicht MTP Gerät durch die modifizierte Firmware als USB Massenspeicher, also wie ein USB Stick erkannt wird und die Dateien genau wie bei einem USB Stick verwaltet werden können. Das Flashen der modifizierten Firmware ist außerhalb der Herstellergarantie und führt sogar eventuell zu einem Garantieverlust. Vielen wird aus diesen oder anderen Gründen die Nutzung dieser inoffiziellen Firmware zu heikel gewesen sein und mussten auf Lösungen über libmtp zusammen mit Gnomad2 oder Rhythmbox setzen. Diese Lösung ist leider noch etwas instabil und es gibt noch einige Probleme.

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit Dateien auf einem MTP Gerät zu verwalten welches von libmtp unterstützt wird: mtpfs erlaubt das Einbinden (mounten) eines MTP Geräts in das Dateisystem wie es mit USB Sticks, Festplatten etc. passiert. So kann man ganz normal über den bevorzugten Dateimanager darauf zugreifen. Ich habe das Programm gleich in mein Repository aufgenommen und es kann nun über dieses installieren. Also Repository hinzufügen und das Paket „mtpfs“ mit Synaptic, apt-get oder ähnlichem installieren.

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ISOs unter Linux mounten

Für Windows gibt es Programme wie Daemon Tools oder Alcohol 120% um ISO Dateien wie CD-Rom Laufwerke einzubinden. Unter Linux funktioniert das gleich mit Boardmitteln – allerdings nur mit der Konsole. Dafür muss nur der folgende Befehl ausgeführt werden:

sudo mount datei.iso /verzeichnis/in/welches/eingebunden/werden/soll -o loop

Das ist für viele Anwender wohl eher unpraktisch weshalb ich hier 2 grafische Möglichkeiten vorstellen möchte.

1. Das Programme AcetoneISO
Es bietet viele Funktionen unter einer gut strukturierten QT-Oberfläche (Also eigentlich für den Desktop KDE geschrieben geht aber auch beim Standarddesktop von Ubuntu Gnome). So kann man nicht nur einfach ISOs ein- und ausbinden und ein beliebiges Verzeichnis zum Einbinden wählen, sondern man kann auch ISO-Dateien verschlüsseln, komprimieren, extrahieren (entpacken), zerteilen (splitten) und wieder zusammenfügen und vieles mehr.
Leider ist das Programm (noch) nicht lokalisiert und nur in Englisch verfügbar. Aber auch wenn man kein Englisch versteht wird man die wenigen verwendeten Begriffe auf den Buttons verstehen.

Installation
Da AcetoneISO als .deb-Datei für Ubuntu/Kubuntu und Debian und .rpm für SuSE & co vorliegt, ist die Installation ganz einfach. Unter Ubuntu braucht man nur auf den Download-Link klicken, die Datei auf dem Desktop sichern und auf diese doppelklicken. Der Rest erklärt sich denke ich von selbst.
Nach der Installation befindet es sich im Menü Anwendungen/Zubehör/AcetonISO
Hier noch einige Screenshots (Zum vergrößern anklicken):

AcetonISO Screenshot 1AcetonISO Screenshot 2AcetonISO Screenshot 3

2. Intigration in Nautilus (ISOs über das Kontextmenü mounten)
Die zweite Möglichkeit erlaubt ein einfaches Einbinden der ISOs über das Nautilus-Kontextmenü. Für die Installation sollten folgende Schritte gewählt werden:

  1. Download der folgenden beiden Dateien
    mount_iso.sh
    unmount_iso.sh
  2. Verschieben der Dateien in das Verzeichnis /home/benutzername/.gnome2/nautilus-scripts
    (Wenn es nicht zu finden ist über Ansicht/Verborgene Dateien anzeigen einblenden oder manuell in der Adressleiste eingeben.)
  3. Beide Dateien markieren und in Rechtsklick/Eigenschaften/Zugriffsrechte wechseln. Dort ein Häckchen bei „Datei als Programm ausführen“ machen.
  4. Nun überprüfen ob bei einem Rechtsklick auf eine .iso-Datei ein Untermenü Skripte mit den beiden Dateien erscheint. Wenn nicht einfach noch einmal vom System abmelden und wieder anmelden.

Hier ebenfalls noch ein paar Screenshots:

Nautilus ISO-Mount Screenshot 1

Nautilus ISO-Mount Screenshot 2

Nautilus ISO-Mount Screenshot 3
Ich hoffe die Anleitungen sind einigermaßen verständlich. Viel Spaß damit!