Heute, ein Tag nach dem geplanten Veröffentlichungstermin liegt nun die erste Beta der für den 24. April geplanten, neuen Version von Ubuntu vor. Die finale Version soll, wie auch schon Ubuntu 6.06 (Dapper Drake) den Zusatz „LTS“ (Long Term Support) erhalten und soll damit anstatt der regulären 6 Monate, ganze 18 Monate mit Sicherheitsupdates versorgt. Dies gilt für die Server wie auch die Desktop Version der Distribution.
Da eine solche Version auch möglichst stabil sein soll, empfehle ich allen Testwilligen die heute erscheinene Beta auf einer extra Partition oder zumindest in einer Virtuellen Maschine (z.B. Virtualbox) zu testen und Fehler im Launchpad zu melden damit sie noch vor Veröffentlichung der endgültigen Version behoben werden können.
Herunter geladen werden kann Hardy Beta in Form von einem iso-CD Image unter den folgenden Adressen:
- http://releases.ubuntu.com/releases/8.04 (Reguläre Ubuntu Version)
- http://releases.ubuntu.com/releases/kubuntu/8.04 (Kubuntu, Variante mit KDE)
Im Folgenden eine Liste der Neuerungen:
- Xorg 7.3
Die Version des X Servers Xorg sowie die grafischen Konfigurationstools wurden aktualisiert. So wurde die Multi-Monitor Unterstützung verbessert und mehr Änderungen können ohne einen Neustart der grafischen Oberfläche vorgenommen werden was besonders für Laptops interessant ist, welche ab und zu über einen Beamer betrieben werden. - Linux kernel 2.6.24
Die neue Version des Linux Kernels bringt nun unter anderem die selben Energiesparfunktionen für die 64bit Variante, die vorher schon für die 32bit Version vorhanden waren. Außerdem wurde der Hardware Support und die Geschwindigkeit durch einen neuen Scheduler weiter verbessert. - Gnome 2.22
Die neue Gnome Version verwendet nun ein neues Backend für die Dateiaktionen. Dabei funktionieren nun Kopier-, Verschieb-, Lösch- und weitere Vorgänge mit Dateien und Verzeichnissen schneller und die Prozessanzeige wurde vebessert. Mehere Vorgänge werden nun im selben Fenster angezeigt und man sieht mehr Informationen wie z.B. die Geschwindigkeit der Übertragung. - PulseAudio
Mit PulseAudio wurde ein neuer Soundserver eingeführt welcher nun das unabhängige Regeln der Lautstärke der verschiedenen Programme über einen Mixer ermöglicht. Weiterhin wird durch den neuen Soundserver die Latenz geringer. - Firefox 3 beta 4
In Hardy ist nun die Vorversion der kommenden Firefox Version 3 enthalten und standardmäßig aktiviert. Dadurch gibt es eine bessere Systemintegration wie z.B. einen einheitlichen Druckdialog und das Gnome Theme wird auch für die Buttons und sonstigen Formularelemente auf den Webseiten genutzt. - Transmission
Der alte „Gnome BitTorrent“ Client wurde durch die Neuentwicklung „Transmission“ abgelöst. Dieser kann unter anderem mit Azureus und µTorrent Clients die Peers tauschen und verbraucht dabei noch weitaus weniger Ressourcen. - Vinagre
Mit Vinagre gibt es nun endlich auch einen recht guten VNC Viewer der z.B. eine Lesezeichenunterstützung und die gleichzeitige Anzeige mehrerer Verbindungen mittels Tabs bietet. - Brasero
Neu hinzugekommen ist Brasero, ein beliebtes Brennprogramm mit vielfältiger Formatunterstützung (Soweit ich weiß sogar schon Blue Ray). Brasero löst die Audio Brennfunktionen von Sound Juicer ab und ergänzt die im Dateimanager Nautilus integrierten Brennfunktionen. - Weltzeituhr
Das Uhrzeit-Applet im Gnome Panel kommt nun mit einer Weltzeituhr. - Inkscape 0.46
Die neue Version des beliebten Bildbearbeitungsprogramms für Vektorgrafiken Inkscape kommt nun mit nativem PDF Support. Damit ist in die Ubuntu Distribution erstmals ein freier PDF Editor integriert. - Wubi
Ab Ubuntu Hardy ist nun das Programm „Wubi“ auf der CD mit der Desktop Version der Distribution enthalten. Mit „Wubi“ kann man Ubuntu sehr einfach, ohne Partitionierung der Festplatte unter einem laufenden Windows System installieren. Dabei wird eine virtuelle Festplatte in Form einer Image-Datei verwendet. Ubuntu lässt sich dann über den Windows Boot Loader starten weshalb auch der Boot Sektor in keiner Weise verändert wird. Der Geschwindigkeitsunterschied soll nur sehr gering sein. Ich denke dies wird eine beliebte Installationsmethode für Umsteiger werden.
- Wiki Artikel im offiziellen Ubuntu Wiki (Quelle, Englisch)
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